Während der Hands-on-Workshops haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, unter Anleitung von Tutor:innen, Erfahrung mit diversen Behandlungsmethoden zu sammeln sowie den praktischen Umgang mit verschiedensten Interventionsmaterialien zu üben.
Im Rahmen des IROS 2026 werden Hands-on-Workshops zu den Themen Embolisation und Schlaganfall angeboten.
Zusätzlich wird es Hands-on-Workshops zu Ablationen und Materialkunde Embolisation geben, die speziell auf die Bedürfnisse von medizinisch-technischen Radiologieassistent:innen (MTR), Radiologietechnolog:innen (RT) und anderen Gesundheitsberufen* abgestimmt sind.
Nähere Informationen zu den einzelnen Workshop-Themen finden Sie in der nachstehenden Übersicht:
Koordination: M. Franke (Luzern/CH), A. Jakob (Mistelbach/AT)
Die Embolisation ist ein zentrales Verfahren der interventionellen Radiologie mit breitem Anwendungsspektrum – von der notfallmäßigen Blutstillung bis zu elektiven onkologischen und funktionellen Therapien. Voraussetzungen für die Embolisationstherapien sind eine präzise Indikationsstellung, die sichere Kenntnis der möglichen Embolisationsmaterialien und -techniken sowie eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Der klinische Stellenwert der Embolisationstherapie wächst kontinuierlich, hiermit verbunden nimmt auch die Zahl der angebotenen Materialien und Embolisationstechniken zu.
Dieser Workshop soll den Teilnehmenden einen Überblick über Anwendungstechniken unterschiedlicher Embolisationsmaterialien näherbringen und die Möglichkeit bieten, diese an Modellen zu erproben.
Lernziele:
Erlernen von basalen Prinzipien der Embolisation
Wahl des passenden Embolisationsmaterials (Plugs, Coils, Partikel, Flüssigembolisate) für verschiedene Anwendungsgebiete
Hands-on-Training mit Verwendung der verschiedenen Embolisationsmaterialien an Modellen
Tipps und Tricks im Umgang mit verschiedenen Embolisaten
Erfolgsaussichten und Limitationen
Koordination: K. Kreiser (Ulm/DE), R. Schernthaner (Wien/AT)
Der Workshop behandelt die aktuellen endovaskulären Techniken zur Rekanalisation verschlossener basaler Hirnarterien (Thrombektomie) sowie vorgeschalteter Stenosen und Verschlüsse supraaortaler Gefäße.
Aufbauend auf dem theoretischen Basiskurs 123, der am Vormittag stattfindet, liegt das Hauptaugenmerk des Workshops am Nachmittag auf der praktischen Durchführung der Thrombektomien mit unterschiedlichen Techniken – Ballon-Führungskatheter, Aspirationskatheter und Stentretriever, intrakranielle und Carotisstents.
Es werden unterschiedliche Flussmodelle zur Verfügung stehen, sodass der Bergung von Thromben aus Gummibären und ähnlich klebrigen Materialien nichts im Wege steht.
Lernziele
Kennenlernen und Handhabung unterschiedlicher Devices für:
mechanische Rekanalisation inklusive Stentretrievern auch für „harte Clots“
Perkutane Ablationsverfahren sind aufgrund der geringen Invasivität und der sehr hohen Effektivität bei richtiger Indikationsstellung fest etabliert in der Behandlung primärer und sekundärer Tumore insbesondere der Leber, Niere, Lunge und des Knochens. Basierend auch auf technischen Weiterentwicklungen können wir auf ein breites Arsenal unterschiedlicher Verfahren (u.a. Radiofrequenzablation, Mikrowellenablation, Kryoablation, irreversible Elektroporation) zurückgreifen, jeweils gekennzeichnet durch spezifische Vor- und Nachteile. Nach einer kurzen Einführung haben die Teilnehmenden im Hands-on Teil die Gelegenheit, sich mit den unterschiedlichen Techniken sowie Systemen verschiedener Hersteller vertraut zu machen.
Lernziele
Vermittlung der technischen Grundlagen der am häufigsten zum Einsatz kommenden perkutanen Ablationstechniken
Kenntnis der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Ablationsverfahren und Systeme
Sammeln erster eigener Erfahrungen mit verschiedenen Systemen am Phantom zur Tumorablation
Erlernen von Tipps und Tricks in engem Austausch mit den Tutor:innen und Trainer:innen
Koordination: C. Becker (Regensburg/DE), M. Grau (Oldenburg/DE)
HoW-MTR/RT 31.1: Samstag, 17. Januar; 08:30-10:50
Der Workshop für MTR/RT und interventionell tätiges Fachpersonal orientiert sich am Curriculum des Moduls 3 Fachkraft Interventionelle Radiologie. Ein besonderes Augenmerk wird auf aktuelle Materialentwicklung hinsichtlich der Embolisation gelegt. Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über die verfügbaren Materialien und deren spezifische Einsatzmöglichkeiten sowie entsprechendes Komplikationsmanagement. Sie lernen, welche Materialien in verschiedenen klinischen Situationen sinnvoll eingesetzt werden können, und erwerben Kenntnisse darüber, wie diese Materialien zur Behandlung spezifischer Krankheitsbilder beitragen können. Zudem werden Strategien zur Vermeidung und Handhabung möglicher Komplikationen vermittelt, um eine sichere und effektive Anwendung in der klinischen Praxis zu gewährleisten.
Lernziele
Materialtypen und Wirkmechanismen differenzieren: Teilnehmende können temporäre (z.B. Gelfoam, abbaubare Mikrosphären) und permanente Embolisate (z.B. Coils, PVA-Partikel, flüssige Agentien wie NBCA oder EVOH) benennen und deren Wirkweise (mechanisch, thrombogener Effekt, chemischer Endothelschaden) erklären
Indikationsgerechte Materialwahl verstehen: Die Teilnehmenden lernen, welches Embolisat bei welcher klinischen Fragestellung (z.B. tumorbedingte Durchblutung, Aneurysmen, Gefäßmalformationen, Notfallblutungen) geeignet ist und warum
Materialeigenschaften technisch beurteilen: Sie beherrschen Kriterien wie Partikelgröße, Radiopazität, Aggregationsneigung, Steuerbarkeit (z.B. pushable vs. detachable Coils), sowie Einfluss auf Zielpunktgenauigkeit und Rekanalisation
Vor- und Nachteile vergleichen: Teilnehmende sind in der Lage, typische Stärken und Risiken der Materialien gegenüberzustellen – z.B. Effizienz vs. Risiko, Preis/Nutzen, Reversibilität vs. Permanenz, Infektionsgefahr bei Gelfoam, Aggregationsrisiko bei PVA
Teilnahme
Für diese Kurse ist keine Voranmeldung erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos und wird auf “first come, first served” Basis durchgeführt. Da es sich aber um praktische medizinische Trainings handelt, ist die Teilnahme ausschließlich qualifizierten medizinischen Fachkräften vorbehalten.
*Kranken- und Gesundheitspfleger:innen (KS), Medizinische Fachangestellte (MFA), Medizinische Praxisassitent:innen (MPA), Medizinische Technolog:innen für Radiologie (MTR), Pflegefachpersonal, Radiologiefachpersonal (RFP), Radiologietechnolog:innen (RT), Studierende der Radiologietechnologie